In der 2. Bundesliga Mitte fanden am Wochenende im Wiener Haus des Schachsports die beiden Schlussrunden statt. Tabellenführer Pamhagen gibt sich keine Blöße mehr und sichert mit Siegen gegen Donaustadt (5:1) und Pressbaum (4:2) neben dem Meistertitel auch den Aufstieg in die Bundesliga. Top-Scorer der Burgenländer ist Schnellschach Staatsmeister Aco Alvir mit neun Punkten aus zehn Partien. Tschaturanga sichert sich mit zwei Punkte Rückstand auf Pamhagen und zwei Punkten Vorsprung auf die Wiener Austria den zweiten Platz. Pöchlarn, Favoriten und Nickelsdorf müssen absteigen. Während die letzten Beiden klar scheitern, ist der Weg zurück in die Liga für Pöchlarn sehr bitter. Das Team holt insgesamt zehn Punkte und scheitert erst in der Zweitwertung an Donaustadt. (wk) BL2-Ost: Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Am kommenden Freitag, dem 7. April 2017, startet im Volkshaus Traun/St. Martin ein großes internationales Meisterturnier im Turnierschach, in dem sich die besten und talentiertesten oberösterreichischen Nachwuchshoffnungen Titelnormen erspielen können. Im Rundenturnier werden zahlreiche Titelteilnehmer aus mehreren europäischen Ländern erwartet. Die Hoffnungen der Oberösterreicher ruhen vor allem auf Florian Schwabeneder. Er ist hinter GM Haba, GM Velicka und Gert Schnider die Nummer Vier der Setzliste. Zeitgleich findet auch die offene oberösterreichische Landesmeisterschaft im Turnierschach statt. Unter der Leitung des Präsidenten und Landesspielleiters Günter Mitterhuemer und Vizepräsidenten Günter Almer werden zahlreiche Teilnehmer ein gut organisiertes Turnier im Volkshaus in Traun/St. Martin vorfinden. Dieses Turnier wird in diesem Jahr vom Schachverein Traun/Nettingsdorf veranstaltet. Die Turniere dauern bis 15. April. Gespielt wird am Wochenende ab 14:00 Uhr, unter der Woche ab 18:00 Uhr. (wk, Text: Gerald Huemer, Foto: Peter Kranzl) Chess-Results: IM-Turnier, Offene Landesmeisterschaft Website LV OÖ
Anatolij J. Karpov war nicht nur viele Jahre excellenter Schachspieler und Weltmeister, sondern war und ist auch begeisterter Philatelist. in dieser funktion wird er am 4. April in Wien sein und in der Uno City eine Schachausstellung von ihm eröffnen. Dem Verband österreichischer Philatelistenvereine ist es gelungen Karpov für eine Autogrammstunde in sein Verbandsheim (1060 Wien, Getreidmarkt 1) zu bringen, und zwar am Dienstag, dem 4. April von 17:00-18:00 Uhr. Dafür wird es eine eigene Karpov-Marke, einen Sonderbeleg sowie eine Maximumkarte mit Autogramm geben. Es ist auch möglich möglich, bis 4. April bestellungen schriftlich an Karl Schausberger, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu richten. Die Karpov-Schachausstellung in der UNO-City ist vom 4. bis 21. April zu sehen. (wk, Text, Foto: Helmut Kogler)
Wesley So ist der Mann der Stunde. In der FIDE Weltrangliste vom 1. April liegt der Amerikaner mit 2822 nur mehr 16 Elopunkte hinter Weltmeister Magnus Carlsen am zweiten Platz und damit vor Caruana, Kramnik und Vachier-Lagrave, die ebenfalls eine Zahl über 2800 haben. Nach seinem gestrigen Sieg gegen Alexander Onischuk führt So bei den US-Meisterschaften in St. Louis nach vier Runden allein mit drei Punkten vor Nakamura, Naroditsky und Zherebukh (alle 2,5). Der Sieg gegen Onischuk ist zugleich die 60. Partie in Serie, in der So im klassischen Schach nun ungeschlagen ist. Weltrekordhalter ist Mikhail Tal mit insgesamt 95 Partien ohne Niederlage zwischen Oktober 1973 und Oktober 1974. Das ist eine unfassbare Serie, insbesondere bedenkt man seinen unternehmunglustigen Stil. Dem Nationalhelden von Lettland gehört übrigens mit 86 Partien auch die zweitlängste Serie! Zurück zu den US-Meisterschaften. Fabiano Caruana, einer der drei Topfavoriten, wartet noch immer auf seinen ersten Sieg im Turnier. In der dritten Runde hätte er in einer Berliner Verteidigung mit Schwarz beinahe die Serie von So gestoppt. Aber So konnte die Stellung mit präziser Verteidigung dann doch halten. Im Frauenbewerb geht es knapp her. Fünf Spielerinnen führen mit je 2,5 Punkten: Zatonski, Krush, Paikidze, Yu und Feng. Weitere vier Spielerinnen folgen mit zwei Punkten. Aufsehen erregen die Nachwuchshoffnungen mit guten Leistungen. Die fünfzehnjährige Jennifer Yu konnte mit Anna Zatonski und gestern Irina Krush den beiden Elofavoritinnen Niederlagen zufügen. Die fünfte Runde beginnt heute um 20:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite US-Meisterschaften (mit Live-Übertragung und Live-Kommentierung)
Der Chinese Liren Ding gewinnt das doppelrundige Turnier in Shenzen überlegen mit 6,5 Punkten von 10 möglichen vor Anish Giri und Peter Svidler (je 5,5). Ding gewinnt in der Schlussrunde mit Schwarz gegen Pentala Harikrishna seine dritte Partie und bleibt ungeschlagen. Weitere Siege gelangen ihm zuvor gegen Svidler und seinen Landsmann Yangyi Yu. Peter Svidler kann in der letzten Runde in einer Caro-Kann Variante mit Schwarz noch Michael Adams überspielen und zu Anish Giri aufschließen. Hollands Vorkämpfer bleibt wie Ding ungeschlagen, punktet aber nur einmal gegen Harikrishna voll. Der Inder ist an fünf der insgesamt acht Gewinnpartien beteiligt, drei davon hat er allerdings verloren. Damit teilt er den vierten Platz mit Yu. Michael Adams muss ebenfalls drei Niederlagen hinnehmen, bleibt aber sieglos. (wk, Foto: ChessBase) Turnierseite
Die US-Meisterschaften 2017 begannen gestern in St. Louis in der offenen Klasse mit Siegen von Wesley So und Hikaru Nakamura. So überspielt Alexander Shabalov scheinbar problemlos in einem slawischen Damengambit, Nakamura gewinnt mit Schwarz in einer Berliner Verteidigung gegen Ray Robson. Der dritte Favorit im Bunde, Fabio Caruana, kommt hingegen mit Schwarz gegen Samuel Shankland nicht über ein schmeichelhaftes Remis hinaus. Shankland übt nach der Eröffnung großen Druck aus und erreicht eine deutlich bessere Stellung. Eine Ungenauigkeit bringt ihn dann aber um die Chance die Nummer drei der Weltrangliste so richtig lange kneten zu können. Alle anderen Partien enden ebenfalls mit einer Punkteteilung. Im Frauenbewerb gelingt Youngster Jennifer Yu (2196) ein Überraschungssieg gegen Anna Zatonski, die neben Krush, Titelverteidigerin Paikidze und Abrahamyan zu den Favoritinnen zählt. Tatev Abrahamyan startet mit einem Sieg gegen Apruva Virkud, Sabine Foisor gelingt der dritte Weißsieg des Tages gegen Carissa Yip. Neben dem Kampf um ein Preisgeld von 194.000 Dollar bei den Herren und 100.000 bei den Frauen geht es auch um die Qualifikationsplätze für den World Cup. Die vorbildliche Live-Übertragung mit dem Trio Seirawan, Shahade und Ashley beginnt täglich um 20.00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite
In der chinesischen Stadt Shenzen führt Ding Liren nach sechs von zehn Runden in einem doppelrundigen Turnier. Neben Liren spielen Anish Giri, Peter Svidler, Michael Adams, Yu Yangyi und Pentala Harikrishna. Alle Spieler haben eine Elozahl zwischen 2729 und 2771. Ausgeglichen Leistungen sind daher wenig überraschend. Während in der Hinrund Siege Mangelware waren, begann die gestrige Rückrunde aber mit zwei Ganzentscheidungen. Liren holt sich im Duell mit seinem Landsmann Yu als erster Spieler einen zweiten Sieg. Svidler punktet gegen Harikrishna voll und gleicht damit in der Tabelle seine Niederlage gegen Liren aus. Indiens Harikrishna besiegte zuvor Adams hat aber gegen Giri bereits eine zweite Partie verloren. Liren führt mit vier Punkten vor Giri (3,5) und Svidler (3). Adams und Yu, beide bisher sieglos, sowie Harikrishna halten bei zweieinhalb Punkten. (wk, Foto: ChessBase) Turnierseite
Die 2. Bundesliga Mitte erlebt in den drei Schlussrunden in St. Veit am vergangenen Wochenende einen beinharten Titelkampf im Fernduell zwischen Grieskirchen Schallerbach und den Grazer Schachfreunden. Die Entscheidung fällt in der letzten Partie zwischen den Oberösterreichern und Maria Saal nachdem die Schachfreunde gegen Gmunden klar mit 5:1 gewinnen und damit ihre Pflicht erfüllten. Erst als Thomas Lentrodt gegen Johann Ertl ein Turmendspiel mit einem Bauern weniger halten kann, steht der 3,5:2,5 Sieg fest. Er reicht hauchdünn mit einem Brettpunkt Vorsprung zum Titelgewinn. Grieskirchen/Schallerbach darf sich zudem über den Aufstieg in die Bundesliga freuen. Die Grazer Schachfreunde trösten sich mit der besten Leistung der Klubgeschichte, den IM-Normen von Martin Christian Huber und Gert Schnider sowie einer WIM-Norm würdigen Leistung von Barbara Teuschler. Titelverteidiger Maria Saal schwächelt unerwartet vor allem im Frühjahr und muss sich mit drei Punkten Rückstand und dem dritten Platz zufrieden geben. Die Grazer Austria ist neben Gmunden und Wolfsberg der dritte Absteiger. Trotz einer großen kämpferischen Leistung verpasst das Team den Klassenerhalt. Die beste Eloperformance von jenen Spielern mit sieben Einsätzen oder mehr erreicht Gert Schnider mit 2603 vor Christoph Singer (2566) und Siegfried Baumegger (2518). Der eifrigste Punktesammler ist Christoph Singer mit zehn Punkten aus elf Partien. Die besten Spieler pro Brett sind Martin Huber (Brett 1), Gert Schnider (Brett 2), Florian Schwabeneder (Brett 3), Christoph Singer (Brett 4), Barbara Teuschler (Brett 5) und Florian Mostbauer (Brett 6). (wk) Ergebnisse bei Chess-Results: 2. Bundesliga Mitte, Fotos (Peter Kranzl)
In der Frauenbundesliga ist nach fünf von sieben Runden Pamhagen klar auf Titelkurs. Die Burgenländer gewinnen in St. Veit gegen Mayrhofen/Zell/Zillertal, Tschaturanga und Steyr dreimal klar. Am Spitzenbrett holt Regina Theissl-Pokorna ebenso zweieinhalb Punkte wie dahinter Elisabeth Hapala und Renata Kosc. Maria Horvath und Eva Repkova tragen zwei bzw. einen Sieb zum guten Gelingen bei. Der Titelverteidiger legt damit einen Respektabstand von eineinhalb Punkte zwischen sich und die ersten Verfolger Wulkaprodersdorf und Dornbirn. Wulkaprodersdorf benötig im direkten burgenländischem Duell in der nächsten Runde unbedingt einen Sieg um die theoretische Chance am Leben zu halten. Die beiden Schlussrunden steigen am 21. und 22. April in Jenbach. (wk) Ergebnisse bei Chess-Results: Frauenbundesliga