Die 1. Runde der Europameisterschaft in Minsk beginnt für die Österreicher erfreulich. Luca Kessler gelingt zum Auftakt ein Sensationssieg gegen GM Nils Grandelius (2665). Er ist damit einer der wenigen, denen ein Sieg im Spiel gegen die "obere Hälfte" gelingt. Georg Fröwis ist der zweite Österreicher der gestern nach "oben" spielen musste. Und auch er zeigt sich der Herausforderung gewachsen. Fröwis erreicht gegen Smirin einen Punkteteilung. Markus Ragger, Valentin Dragnev, Peter Schreiner und Andreas Diermair wurden ihrer Favoritenrolle im Spiel gegen "unten" gerecht. Ragger konnte seine Kräfte ganz schonen, sein Gegner erschien offenbar nicht am Brett. Heute trifft Ragger auf Vitaly Kunin (2551). Alle anderen Österreicher haben harte Brocken in der Elokategorie zwischen 2590 und 2654 vor sich. An den Spitzenbrettern mussten gestern David Navara und Dmitry Andreikin bereits erste Remisen hinnhemen. Die zweite Runde beginnt heute um 14:30 Uhr MEZ. Sie wird auf verschiedenen Plattformen live übertragen. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results, ECU
Vom 30. Mai bis 10. Juni findet in Minsk die Einzel Europameisterschaft im Standardschach statt. Insgesamt sind 398 Spieler aus 38 Nationen vorangemeldet, darunter 173 Großmeister und 73 Internationale Meister. Zehn Spieler sind aus dem elitären Kreis der 2700-er. Die Setzliste führen Dmitry Andreikin, David Navara und Dmitry Jakovenko an. Gewaltig ist mit 84 auch die Zahl der Spieler mit einer Elozahl von 2600 oder mehr und gleich 169 haben 2500 oder höher. Österreichs Aushängeschild Markus Ragger ist mit aktuell 2677 die Nummer 24. Das große Ziel ist die Qualifikation für den World Cup für den 22 Plätze vergeben werden. Das Gedränge darum verspricht dicht zu werden. Auf der Jagd nach Großmeister-Normen sind die weiteren Österreicher: Valentin Dragnev (2515), Peter Schreiner (2482), Andreas Diermair (2473) Staatsmeister Georg Fröwis (2435) und Neo-IM Luca Kessler (2433). Der Gesamtpreisfonds beträgt stolze 100.000 Euro, der alleinige Sieger nimmt davon 20.000 mit nach Hause. Die Runden starten jeweils um 15:30 Uhr Ortszeit, das ist 14:30 Uhr MEZ. Am 4. Juni ist ein Ruhetag. Eine Live-Übertragung lässt sich auf der Turnierseite noch nicht erkennen, "chess24" hat aber bereits für mogen eine Übertragung der Partien nebst Kommentierung angekündigt. (wk, Logo: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results, ECU
An der 15. Auflage des Stockerauer Schach-Opens nahmen 143 Schachspieler und Schachspielerinnen teil, was einen neuen Teilnehmerrekord bedeutet. Die Spitzengruppe war heuer sehr stark besetzt, neben GM Stanec fanden sich auch die IMs Kilgus, Schneider-Zinner und Grötz im Stockerauer Veranstaltungszentrum ein. Erfreulich war auch die hohe Zahl an Jugendlichen in den 3 Kategorien (A-, B- und C-Turnier). Im A-Turnier kämpften 54 Spieler um die Punkte. Um Rang 1 entwickelte sich ein spannendes Rennen, am Ende hatten 6 Spieler 4 Punkte zu Buche stehen. Aufgrund der besten Zweitwertung konnte der vielfache Staatsmeister GM Niki Stanec bei seinem ersten Antreten in Stockerau gleich den Turniersieg einfahren. Rang 2 erzielte IM Georg Kilgus, gefolgt von FM Joachim Wallner, dem Stockerauer IM Mag. Harald Grötz sowie IM Harald Schneider-Zinner. Ebenfalls in die Preisränge schaffte es Lokalmatador DI Hannes Schirmbeck. Beste Dame im Feld wurde WMK Margot Landl, der Seniorenpreis ging an Ing. Jayakumar Somasundram. Auch im B-Turnier (bis 1900 Elo) gab es ein knappes Ergebnis, hier wiesen 5 Spieler je 4 Punkte auf. Der Sieg ging an Mag. Dr. Peter Wendlinger, gefolgt von David Merei, Djamel Eddine Boulahouache, Johann Loibl und Markus Wetzenkircher, der nach seiner Auftaktniederlage 4 Partien in Serie gewann. Den Jugendpreis holte der erst 8-jährige William Shi, beste Dame wurde WCM Dorothea Enache und der Seniorenpreis S50 ging an DI Werner Reif. Das C-Turnier (unter 1600 elo) wurde zur Beute von Mag. Helmut Ruck, der 4,5 Punkte erzielte. Ihm folgten 4 Spieler mit je 4 Punkten: Mag. Dr. Alfred Müller, Philip Schleuning, Herbert Hofmann und Gerhard Wolf. Bester Jugendlicher im C-Turnier wurde Patrick Fuchs, beste Dame Leonie Peraus und den Seniorenpreis gewann Erich Jirku. Das Turnier wurde vom Schiedsrichtertrio IS Ing. Peter Stadler, FS Mag. Christian Kindl sowie RS Ing. Dieter Amberger geleitet; die vielfach gelobte Organisation übernahmen die Mitglieder des Stockerauer Schachvereins. (wk, Text: Mag. Christian Leupold) Ergebnisse bei Chess-Results, Website SV Stockerau, Fotos
Markus Ragger wird mit seinem Team Bischwiller in der französischen Top-12 Liga hinter Clichy Vizemeister. Bischwiller gewinnt neun von elf Wettkämpfen. Allerdings geht das entscheidende Duell im Titelkampf gegen die Hausherren in Clichy knapp verloren. Clichy verliert zwar überraschend gegen Saint Quentin in der neunten Runde, aber Bischwiller musste bereits zuvor gegen Straßburg die Punkte teilen. Clichy darf sich mit 31 Punkten, in Frankreich gibt es drei Punkte für den Sieg, zwei für ein Unentschieden und einen für eine Niederlage, über den Titel freuen, Bischwiller folgt knapp dahinter mit 30. Ragger war wie immer ein verlässlicher Mannschaftsspieler und trägt mit drei Siegen und sechs Remisen entscheidend zum guten Gelingen bei. Die beiden Schlussrunden versäumte Österreichs Nummer Eins, weil heute bereits die Anreise zur Einzel EM nach Minsk erfolgt. (wk, Foto: ChessBase) Turnierseite, Ergebnisse beim französischen Verband Ergebnisse bei Chess-Results
Eine sehr knappe Entscheidung gab es beim 3. Int. Bodensee-Schachopen. 196 Teilnehmer aus 25 Nationen, darunter Gruppen aus Indien, Einzelspieler aus China, Singapur, USA und den Nordstaaten kämpften die ganze Woche um die Titel und Geldpreise. Turnierfavorit Grossmeister Philipp Schlosser führte bis zu letzten Runde und vergab mit einem Remis gegen den stärksten Teilnehmer GM Konstantin Tarlev, Ukraine den alleinigen Sieg. So wurde er vom Grossmeister Vadim Malakhatko aus Belgien noch eingeholt und nach der Zweitwertung gewann dieser das Turnier. Bester Vorarlberger wurde sensationell der elfjährige Dornbirner Leopold Wagner in Rang 38. Bei den Senioren liess der in Bregenz ansässige Pole IM Henrick Dobosz im Spitzenkampf nichts anbrennen und gewann mit einem halben Punkt Vorsprung. Dahinter der Spanier Pastor Alonso und Dr. Matthias Kierzek aus Fulda mit je 7 Punkten. (wk, Bericht: Albert Baumberger, Foto: Veranstalter) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Dass Kinder heutzutage nicht nur vor dem Computer oder dem Smartphone sitzen, beweisen derzeit Volksschüler aus ganz Österreich in Pöchlarn (Bezirk Melk). Dort wird nämlich das Bundesfinale im Schulschach ausgetragen. 50 Volksschulkinder aus allen Bundesländern sind nach Pöchlarn gereist, um sich im Schach zu messen. In neun Runden sind Können, Taktik und Schnelligkeit gefragt. Am Donnerstag erhält das beste Team den großen Pokal. Am Finale nehmen die jeweiligen Landessieger im Schulschach teil. Beim Bundesfinale wird im Team mit je fünf Kindern gespielt. Niederösterreich ist als Gastgeberbundesland mit zwei Teams vertreten. Die Volksschule Mistelbach 1 und die Volksschule Eggenburg (Bezirk Horn) messen sich mit Teams aus anderen Bundesländern am Schachbrett. „Mein Gehirn wird größer“: Der Großteil der Kinder spielt bereits seit Beginn der Volksschule oder der frühen Kindheit Schach. „Ich habe mit fünf Jahren mit dem Schachspielen begonnen“, erzählt ein Schüler der Volksschule Eggenburg. Die Vorteile des Schachspielens können die Schüler regelrecht spüren. „Mein Gehirn wird größer und ich denke besser nach“, sagt ein Finalist aus der Volksschule Mistelbach. Österreichweit gibt es an etwa 900 Schulen ein breites Schachangebot. Das Bildungsministerium stellt interessierten Schulen ein Schulschachpaket zur Verfügung. Niederösterreichs Schulschachreferentin Sonja Hohendanner sagt: „Es ist wissenschaftlich belegt und es gibt auch Empfehlungen, dass man mit dem Schachspielen schon im Kindergartenalter beginnen sollte. Es wirkt sich sehr positiv aus, und es ist auch nachgewiesen, dass durch das Schachspielen die schulischen Leistungen steigen“. (wk, Bericht: ORF NÖ online) Ergebnisse bei Chess-Results Bericht im ORF-NÖ online, Bericht im Radio-NÖ
In der 7. Runde versäumte Turnierfavorit GM Tarlev zu den Führenden aufzuschliessen nachdem er einen Mehrbauer nach knapp hundert Zügen und 5,5 Stunden Kampf nicht zum Sieg verwerten konnte. So verteidigte GM Schlosser die Tabellenführung mit einem Remis im Spitzenkampf gegen GM Malakhatkov. Mit einem Sieg konnte überraschend IM Thomas Heinrichs zu den Führenden mit 6 Punkten aufschliessen. Es folgen 4 weitere Spieler mit 5,5 Punkten. Der beste Ländlespieler ist nach 7 Runden Alexander Moosbrugger vom SK Hörbranz mit 4,5 Punkten in Rang 32. Bei den Senioren remisierte IM Henrick Dobosz im Spitzenkampf und verteidigte knapp die Tabellenführung vor den punktegleichen Dr. Matthias Kierzek und Ates Ulker aus der Türkei. (wk, Bericht: Albert Baumberger, Foto: Veranstalter) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Die Kommission für Ausbildung des ÖSB organisiert im Rahmen der kommenden österreichischen Jugendmeisterschaften der Altersklassen U12-U14 in St. Veit vom 3.-5. Juni Vorträge für Eltern, Trainer und Funktionäre zum Thema Nachwuchstraining im Österreichischen Schachbund. Vortragende sind Harald Schneider-Zinner (Leiter der Trainerausbildung), Milan Novkovic (A-Trainer) und Siegfried Baumegger (Bundesjugendtrainer). Die einzelnen Vorträge finden jeweils zu Beginn der einzelnen Runden statt. Für Trainer und Instruktoren werden die Module für die Lizenzierung angerechnet! (wk) Stundentafel (PDF)
Der Ukrainer Alexander Zubov gewinnt das Zalakaros Open 2017 mit sieben Punkten dank besserer Feinwertung vor dem ungarischen Elofavoriten Richard Rapport. Rapport startet mit einer Niederlage gegen den Inder Puranik in der zweiten Runde und einem Remis gegen seine Landsfrau Anita Gara tags darauf schlecht ins Turnier, sichert sich aber dank eines guten Schlussspurts mit vier Siegen in Serie noch den Titel des ungarischen Landesmeisters. Bester Österreicher im 119 Teillnehmer großen Feld des Gyula Sax Memorials (A-Gruppe) wird Robert Kreisl mit 5 Punkten am 44 Platz. Das entspricht fast punktgenau seiner Reihung in der Startrangliste. Viereinhalb Punkte erreichen Österreichs "Meister von Morgen" Dominik Horvath und Felix Blohberger. Horvath erspielt eine Performance von 2420 und übertrifft seine Einstufung gleich um 43 Plätze. In der Eloliste gibt es ein Plus von 35 Punkten. Blohberger spielt mit einer Eloleistung von 2320 wie Kreisl seine Erwartung. Das Barczay Memorial wird eine Beute des Serben Jovica Radovanovic vor dem Ungarn Imre Fancsy (beide 7,5). Marc Morgunov erzielt mit vier Siegen, davon drei in Serie in den Runden 6-8, gute fünf Punkte und kann viel Erfahrung in einem starken Feld sammeln. (wk, Foto: Ungarischer Verband - Facebook) Ungarischer Verband