In prächtiger Spiellaune präsentieren sich die Weltstars des Schachs beim Sinquefield Cup in St. Louis. Insbesondere Weltmeister Magnus Carlsen scheint auf bestem Weg zu alter Stärke. Er verliert zwar in der vierten Runde eine Gewinnstellung gegen Maxime Vachier-Lagrave, was Aronin in der Pressekonferenz zu dem launigen Seitenhieb "you need not to play well to win" hinreißt, bessert diese Scharte aber in der vergangenen Nacht gegen Wesley So mit einem Schwarzsieg umgehend aus. Siege gibt es auch für Neopmniachtchi gegen Nakamura und Anand gegen Caruana. Indiens Nummer Eins spielt gegen Caruana mit einem Damenopfer der besonderen Art wohl den "Zauberzug" des Turniers. In der Tabelle führt nach fünf Runden Vachier-Lagrave mit dreieinhalb Punkten vor Carlsen und Anand (je 3). Es folgen Caruana, Aronian, Karjakin (alle 2,5) und Nakamura, Svidler und Nepomniachtchi (alle 2). Heute ist in St. Louis ein Ruhetag, die sechste Runde folgt morgen ab 20:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die Staatsmeisterschaften im Blitzschach wurden gestern anlässlich des 750 Jahre Jubiläums im niederösterreichischen Pöchlarn ausgetragen und von Bürgermeister Franz Heisler eröffnet. Im Turniersaal herrschten tropische Temperaturen, dementsprechend heiße Kämpfe gab es unter den 99 Teilnehmer/innen. Elofavorit Markus Ragger behielt den kühlsten Kopf, ließ in elf Runden nur gegen Freitag, Fröwis und Huber Punkteteilungen zu und gewinnt mit neuneinhalb Punkten aus elf Partien einen weiteren Titel. Die Silbermedaille holt sich mit einem halben Punkt Rückstand Georg Fröwis. Hinter ihm landen mit Menezes, Schreiner, Alvir und Knoll gleich fünf Spieler bei acht Punkten. Nach Feinwertung sichert sich Christoph Menezes die Bronzemedaille. Die Frauenwertung gewinnt Anna-Lena Schnegg vor Barbara Teuschler und Katharina Newrkla. Insgesamt waren 12 Frauen am Start. Heute geht es mit dem Schnellschachbewerb in Pöchlarn weiter. (wk)(wk)
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Gut lachen hat Weltmeister Magnus Carlsen in St. Louis beim Sinquefiled Cup. In der zweiten Runde besiegt Carlsen mit Sergej Karjakin ausgerechnet jenen Mann, der ihm beim letzten WM Match in New York so sehr gefordert hatte. Gut lachen haben aber auch die Schachfans in aller Welt. Erneut gab es letzte Nacht drei von fünf entschiedene Partien. Das ist eine Rarität in so hochkarätigen Turnieren, zumindest im Standardschach. Levon Aronion, zuvor noch großer Sieger gegen Nepomniachtchi, ist in dieser Runde die tragische Figur. Er stellt gegen Caruana einen Springer ein. Der Amerikaner verpasst dann einen einfachen Gewinn und muss sich lange plagen um den ganzen Punkt zu sichern und mit Carlsen die Führung zu teilen. Völlig von der Rolle scheint auch Ian Nepomniachtchi. Seine große Form aus dem Vorjahr ist weg. Er verliert gegen Wesley So mit Weiß sang und klanglos. Die dritte Runde beginnt heute um 20:00 Uhr MEZ. Die Schlagerpartien der Runde sind Anand gegen Carlsen und Karjakin gegen Aronian. (wk, Foto: Turnierseite)
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Am kommenden Wochenende finden in Pöchlarn, Niederösterreich, die Staatsmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach statt. Der Blitzbewerb beginnt am Samstag, dem 5. August um 16:30 Uhr. Anmeldeschluss vor Ort ist 16:00 Uhr. Tags darauf folgt am Sonntag, dem 6. August ab 10:30 Uhr der Bewerb im Schnellschach. Hier ist der Nennungsschluss vor Ort um 10:00 Uhr.
Eine Woche später beginnt in Graz die Staatsmeisterschaft im Standardschach. Gespielt wird vom 12. bis 20. August im Hotel Novapark. Online Anmeldungen sind bis 10. August möglich, Nennungen vor Ort werden am Samstag, dem 12. August noch zwischen 14:00 und 15:15 entgegen genommen. (wk)
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Die 15. EU-Meisterschaften der Jugend und das 24. Steirische Jugendschachopen wurden gestern von Alexandra Nagl, sie leitet das Jugendreferat des Landes, Anton Vukan, er ist Bürgermeister von Mureck und Kurt Jungwirth, aktuell Präsident des Steirischen Schachverbandes, eröffnet. Eine Überraschung lieferte die Delegation aus Polen. Sie fand Worte des Dankes für die fünfzehnjährige Organisation dieser Veranstaltung in der Steiermark. Organisator Erich Gigerl dankte den rund 140 Teilnehmern aus 18 Nationen für ihr Kommen. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier begann die 1. Runde. Nun folgen acht Tage mit harten Kämpfen um Titel und Elopunkte. Man darf gespannt sein, ob Österreichs Jugend Medaillenplätze erkämpfen kann. Die Live-Übertragung der Partien (EU: U14, U12, U10) beginnt täglich um 15:00 Uhr, ausgenommen in der Schlussrunde, sie startet bereits um 08:30. (wk)
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Der Sinquefield Cup in St. Louis, die dritte Station der Grand Chess Tour 2017, beginnt mit einem Feuerwerk der Spieler. Levon Aronion eröffnet den Reigen gegen Ian Nepomniachtchi. Der Armenier aktiviert überraschend seinen Königsturm früh über h4, der Russe kontert mit einem Bauernopfer. Allerdings kann Aronian den Bauern nehmen, Nepomniachtchi gelingt es nicht Kompensation nachzuweisen. Einen siegreichen Auftakt gibt es auch für Sergej Karjakin und Maxime Vachier-Lagrave. Karjakin übernimmt gegen Peter Svidler nach dessen Fehler im 16. Zug das Kommando am Brett und gewinnt das russische Duell überzeugend. MVL profitiert von einem Fehler von Wesley So im letzten Zug vor der Zeitkontrolle. Sein Läuferpaar sorgt dann für einen raschen Sieg. Punkteteilungen gibt es zwischen Vishy Anand und Hikaru Nakamura sowie im Schlager der Runde zwischen Fabiano Caruana und Magnus Carlsen. Beide Partien endeten nach ausgeglichenem Verlauf mit Zugwiederholungen. Die Live-Übertragung der 2. Runde mit Yasser Seirawan, Jennifer Shahade und Maurice Ashley beginnt heute um 20:00 Uhr MEZ. Nach dem Sinquefileld Cup folgt in St. Louis vom 13.-19. August mit einem Blitz- und Schnellschachbewerb die vierte Station der Grand Chess Tour. Hier wartet die Schachwelt gespannt auf das Comeback von Garry Kasparov. Ein Live-Spektakel ist garantiert. (wk, Foto: Turnierseite)
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In der Schlussrunde in Biel überschlagen sich mit fünf Ganzentscheidungen die Ereignisse. Im Fernduell der Führenden schießt Pentala Harikrishna gegen Etienne Bacrot im 21. Zug einen Bock und muss früh aufgeben. Yifan Hou nutzt die Gunst der Stunde, besiegt den Schweizer Überraschungsmann Nico Georgiadis und feiert ihren vielleicht bisher größten Erfolg im Männerschach. Das kommt überraschend, ging die Chinesin doch nur als Nummer Acht der Setzliste in das Turnier. Dieser Erfolg bringt ihr neben dem Sieg in Biel vor Bacrot und Harikrishna auch 17 Punkte für die Weltrangliste. Siege in der Schlussrunde feiner noch Ponomariov gegen Studer, Leko gegen Morozevich und Navara gegen Vaganian. In der Tabelle landen Ponomariov, Leko, Georgiadis und Morozevich mit je fünf Punkten hinter dem Siegertrio auf den Plätzen. Das Meister-Open gewinnt Mateusz Bartel vor Vladimir Baklan. Beide erzielen sieben Punkte, Bartel hat aber die besserer Zweitwertung. Der amerikanische Elofavorit Samuel Shankland landet mit fünfeinhalb Punkte nur am 20. Platz. Bester Österreicher im Feld wird am Ende doch Valentin Dragnev, dank eines Sieges gegen Artem Poliakov, mit fünfeinhalb Punkten am 33. Platz. Die beste Performance erzielt aber Florian Mesaros mit 2463. Felix Blohberger darf sich über einen Zugewinn von 16 Elopunkten freuen. Gunnar Schnepp spielt knapp über seiner Erwartung, Lukas Leisch hingegen wird dieses Turnier besser rasch vergessen und sich auf neue Aufgaben konzentrieren. (wk, Foto: Turnierseite)
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Österreichs Rekordinternationaler, der internationale Meister Dr. Andreas Dückstein, feiert am 2. August in beneidenswerter Frische seinen 90. Geburtstag. Dückstein spielte neun Schacholympiaden und über 100 Länderkämpfe für Österreich und war dreimal österreichischer Staatsmeister (1954, 1956, 1977). Er kreuzte mit Generationen von Spitzenspielern (70 Jahrzehnte lang!) die Klingen, darunter sieben Weltmeister, von denen er drei besiegen konnte (Botwinnik, Euwe, Spasski). Berühmt sein Sieg gegen den regierenden Champion Botwinnik bei der Schacholympiade München 1958. Es war die einzige Niederlage Botwinniks und die einzige des riesenstarken Sowjet-Teams (mit Tal und Petrosjan als Ersatz) überhaupt. Hier hatte Dückstein auch den Großmeistertitel bereits fix in der Tasche, hätte aber dazu bei den Finalpartien (Österreich qualifizierte sich fürs A-Finale) pausieren müssen. Der stets bescheidene Dückstein: „So etwas kommt ja gar nicht in Frage.“ Einen großen Bekanntheitsgrad erreichte Dückstein, als er 1972 den legendären WM-Kampf Fischer-Spasski im österreichischen Fernsehen mit Live-Einstiegen kommentierte.
Dückstein wurde 1927 in Budapest geboren und absolvierte dort eine Ausbildung zum Sportlehrer. In der Nachkriegszeit flüchtete er unter abenteuerlichen Wirrnissen nach Wien und konnte sich hier mit Schach und einem abgeschlossenen Jusstudium eine Existenz aufbauen. Dückstein ist verheiratet und hat einen Sohn. Zur Gegenwart: Der sein Leben lang sportliche Dückstein ist dermaßen fit, dass er noch immer am Schachbrett anzutreffen ist. In der Saison 2016/17 spielte er für den SV BG 16 gelegentlich in der Wiener Landesliga und konnte dem regierenden Staatmeister IM Georg Fröwis, gut 60 Jahre jünger, mit Schwarz ein Plusremis abringen. Und vor wenigen Tagen gab er beim Schachimedes-Jugendferiencamp eine Simultanvorstellung gegen 20 Jugendliche; größte Altersdifferenz: 80 Jahre! Sieht man dabei in seine leuchtenden Augen, glaubt man, einen Sechzigjährigen vor sich zu haben: Der Jubilar macht sich mit Schach wohl das größte Geburtstagsgeschenk selbst! (wk, Text/Foto: Martin Stichlberger)
Links: Interview Dückstein bei den Vorarlberger Schachtagen (2016), Interview im Kurier (2013), Schachimedes (2002), Wikipedia
Vom 2. bis 10. August finden im steirischen Mureck die 15. EU-Jugendmeisterschaften U8-U14 und das 24. Steirische Jugendopen statt. Organisator Erich Gigerl richtet beide Bewerbe seit ihrer Gründung in der Steiermark aus. Heuer erwartet Gigerl rund 140 Teilnehmer/innen aus 18 Ländern. Die Eröffnung ist heute ab 14:30 im Murecker Kulturzentrum. Im Anschluss folgt die erste Runde. 36 Partien werden live im Internet übertragen. (wk)
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Seit 1. Juli 2017 sind die neuen FIDE Schachregeln in Kraft. Die Technische Kommission des ÖSB stellt nun alle Änderungen übersichtlich im Überblick in Deutsch zur Verfügung. (wk)
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FIDE Schachregeln 2017 (Deutsch)