Eine bemerkenswerte Serie an verpassten Chancen bringt die zweite Runde des Sinquefield Cups in St. Louis. Den gröbsten Bock des Tages schießt Maxime Vachier-Lagrave. Zuerst überspielt die neue Nummer Zwei der Weltrangliste Vishy Anand in einer Caro-Kann Verteidigung. Indiens Ex-Weltmeister verteidigt sich aber zäh und hat Glück. MVL passiert ein bei ihm ganz seltener Rechenfehler. Möglicherweise leidet er genauso unter Jetlag wie Peter Svidler, mit dem er gemeinsam aus Biel angreist ist. Svidler spielt mit Schwarz gegen Aronian eine starke Partie, wickelt dann aber in ein schwieriges Endspiel ab. Aronian lässt sich nicht zweimal bitten und holt den ganzen Punkt. Eine phantastische Kombination lässt Veselin Topalov gegen Fabiano Caruana vom Stapel. Doch die mögliche Glanzpartie des Bulgaren endet mit einem für Caruana wundersamen Remis. "Es war nicht so einfach wie es aussah", meint Topalov in der anschließenden Pressekonferenz. Der dritte Sieger des Tages ist Hikaru Nakamura gegen Anish Giri. Aber auch hier half Giri kräftig mit und verpasste einige Chancen. Schließlich bockt auch Liren Ding gegen Wesly So in besserer Stellung und die Partie ende bald danach mit einem Remisschluss. Heute spielen ab 20:00 Uhr: So-Aronian, Anand-Nakamura, Topalov-MVL, Svidler-Caruana und Giri-Ding. (wk, Foto: Turnierseite)
Grand Chess Tour LIVE (Partien und Kommentierung)
Der Sinquefield Cup in St. Louis, die dritte Station der Grand Chess Tour, beginnt mit Weißsiegen von Wesley So und Veselin Topalov. So überrascht im amerikanischen Duell Hikaru Nakamura mit einer selten gespielten Variante gegen Katalanisch. Er opfert zwei Bauern für Kompensation. Nakamura gibt bald eine Qualität und wird von So nach Damentausch im Endspiel überspielt. Der zweite Sieger des Tages ist Ex-Weltmeister Veselin Topalov. Der Bulgare steuert gegen Peter Svidler spanische Gewässer an und erhält leichten Vorteil. Im Bestreben den Druck loszuwerden startet der siebenfache russische Meister Svider eine taktische Lösung an deren Ende er sich verrechnet und sofort aufgibt. Remisen bringen die Partien zwischen Giri gegen Vachier-Lagrave, wobei der Holländer sich in einem Najdorf Sizilianer zuerst Gewinnchancen erarbeitet, Anand gegen Caruana und Ding gegen Aronian. Die zweite Runde wird heute ab 20:00 Uhr von Yasser Seirawan, Jennifer Shahade und Maurice Ashley live kommentiert. Sie zeigen eindrucksvoll, dass die Amerikaner verstehen eine Show zu inszenieren. Hier sind sie dem Rest der Welt zur Zeit weit voraus. (wk, Foto: Turnierseite)
Grand Chess Tour LIVE (Partien und Kommentierung)
Nach dem bemerkenswerten Start in Paris und Brüssel mit dem neuen Format bestehend aus Schnell- und Blitzpartien geht die Grand Chess Tour heute in St. Louis weiter. Ebenso wie bei der letzten Station in London wird in St. Louis beim "Sinquefield Cup" mit einer klassischen Bedenkzeit gespielt. Jeder Spieler bekommt 2 Stunden für 40 Züge sowie 30 min für den Rest der Partie. Ab Zug 41 gibt es zusätzlich 30 sek für jeden Zug. Von den Top-9 der Weltrangliste fehlen nur Carlsen und Kramnik. Carlsen ist bereits in der Vorbereitung auf das WM-Match gegen Karjakin, Kramnik musst krankheitsbedingt kurzfristig absagen und wird von Peter Svidler ersetzt. In der ersten Runde spielen heute ab 1:00 pm Orszeit (20:00 in Österreich): Giri gegen Vachier-Lagrave, Anand gegen Caruana, So gegen Nakamura, Ding gegen Aronian und Topalov gegen Svidler. Das Turnier wird natürlich live übertragen und sehenswert im amerikanischen TV Stil kommentiert. (wk, Foto: ChessBase)
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Die EU Jugendmeisterschaften wurden gestern in Mureck von Schachpräsident Kurt Jungwirth feierlich eröffnet. Prominent besetzt war die Liste der Ehrengäste: Cornelia Schweiner (Landtagsabgeordnete) und Toni Vukan (Bürgermeister) begrüßten die Gäste aus 14 Ländern im steirischen Mureck, das diese Meisterschaften zum 13. Mal austrägt. Die Erstauflage war 2003 in Graz, als ein Projekt der Kulturhauptstadt Europas. Erfunden wurden diese Meisterschaften von Jungwirth und Erich Gigerl, der sie heuer zum 14. Mal organisiert. Parallel zu den EU-Meisterschaften wird das 23. Steirische Jugendopen ausgetragen. Insgesamt kämpfen bis 11. August im Murecker Kulturzentrum 128 Jugendliche um Medaillen und Elopunkte. Spielbeginn ist jeweils 15:00 Uhr. Nur die Schlussrunde beginnt bereits um 8:30 Uhr. Insgesamt 36 Bretter werden live übertragen. (wk)
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Die 14. EU Jugendmeisterschaften U8 bis U14 und das 23. Internationale Steirische Jugendopen finden auch heuer wieder vom 3. bis 11. August im Kulturzentrum in Mureck statt. Cheforganisator des Jugendfestivals, das der Steirische Landesverband mit großer Unterstützung des Jugendreferates der Steiermärkischen Landesregierung ausrichtet, ist Erich Gigerl. Seinen Angaben zufolge werden rund 125 Teilnehmer/innen aus 14 Ländern erwartet. Die Eröffnung wird am Mittwoch, dem 3. August, um 14:30 Uhr beginnen. Im Anschluss folgt die erste Runde. Insgesamt 36 Partien werden live im Internet übertragen. (wk)
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Die Staatsmeisterschaften 2016 enden mit einem spannenden Finale in der offenen Klasse. Die Entscheidung über den Titel fällt in der Schlussrunde als der lange das Turnier beherrschende Mario Schachinger in seiner letzten Partie gegen Harald Schneider-Zinner verliert. Georg Fröwis reicht damit ein Remis gegen Georg Halvax zu seinem zweiten Titel nach 2011. Schachinger holt trotz der Niederlage Silber, Bronze geht an Peter Schreiner. Schneider-Zinner und Halvax folgen punktegleich auf den Plätzen. Im Frauenbewerb erfüllt Anna-Lena Schnegg souverän den Pflichtsieg gegen Martha Pilsan und gewinnt erstmals den Staatsmeistertitel. Titelverteidigerin Katharina Newrkla holt Silber, Bronze geht an Reka Horvath. Ein Dank gilt dem Organisationsteam mit Rudolf Berti und Günter Vorreiter, die im Kulturzentrum in St. Johann, die Meisterschaften vorbildiich organisiert haben. Unter "Weiterlesen" gibt es eine kurzen Fotobericht. (wk)
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Heute fallen in St. Johann die Entscheidungen um die Staatsmeistertitel im Schach. In der offenen Klasse gehen Mario Schachinger und Georg Fröwis punktegleich in die Schlussrunde, nachdem Fröwis gestern mit Schwarz Peter Schreiner besiegen konnte, während Schachinger gegen Dietmar Hiermann die Remisbreite nie überschreiten konnte. Eine Außenseiterchance hat noch Georg Halvax nach seinem Sieg gegen Thomas Hofmann. Allerdings müsste Halvax mit Schwarz am Spitzenbrett Fröwis bezwingen und Schachinger dürfte gegen Schneider-Zinner nicht punkten. Die spannende Schlussrunde wird gerade live übertragen. Im Frauenbewerb geht Anna-Lena Schnegg als alleinige Führende in die letzte Runde. Da sie zudem gegenüber Katharina Newrkla auch die bessere Zweitwertung hat, würde ihr bereits ein Remis gegen Martha Pilsan zu ihrem ersten Staatsmeistertitel reichen. Bronze hat sich gestern bereits Reka Horvath mit einem Sieg gegen Lisa Hapala gesichert. (wk)
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In der siebenten Runde der Staatsmeisterschaft gewinnen Georg Fröwis und Peter Schreiner ihre Schwarzpartien gegen Thomas Bauer und Thomas Hofmann. Sie können damit ihren Rückstand auf Mario Schachinger auf einen halben Punkt verkürzen. Schachinger verpasst gegen seinen Klubkollegen Georg Halvax im 40. Zug einen möglichen Gewinnzug, worauf Halvax das Turmendspiel halten kann. Zwei Runden vor Schluss führt Schachinger mit sechs Punkten vor Fröwis und Schreiner (je 5,5) und Halvax (5). Dahinter folgen neun Spieler mit 4,5 Punkten, die noch um Medaillen, aber nicht mehr um den Titel kämpfen. Heute könnte bereits eine Vorentscheidung fallen. Schachinger trifft auf Hiermann, dahinter kämpfen die Verfolger Schreiner und Fröwis im direkten Duell. Im Frauenbewerb gibt Elisabeth Hapala gegen Margot Landl ein Remis ab. Hapala muss heute mit Schwarz gegen Reka Horvath gewinnen um noch Chancen auf Bronze zu haben. Der Titelkampf wird im Fernduell zwischen Anna-Lena Schnegg und Katharina Newrkla entschieden. In der Tabelle führt Schnegg mit 5,5 Punkte vor Newrkla (5). (wk)
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Der Iran gewinnt die Jugend Olympiade U16 in Poprad überlegen mit 17 Punkten vor Russland (15) und Armenien (14). Österreich landet mit 10 Punkten am 19. Platz von 54 Mannschaften. Dabei war durchaus ein Top-10 Platz drinnen. Das Team von Coach Robert Kreisl spielt in den ersten sechs Runden großartig mit und nimmt dem Iran den einzigen Punkt ab. Zudem gelingt ein 2:2 gegen den am Ende Viertplatzierten Iran. Leider gehen in den Runden sieben und acht die Matches gegen Kasachstan und Kanada glatt verloren und werfen das Team zurück. Insbesondere gegen Kanada trauert man verpassten Chancen nach. Ein klarer 3,5:0,5 Sieg gegen Australien lässt das Turnier aber versöhnlich ausklingen. Topscorer im heimischen Team ist Dominik Horvath mit sechs Punkten aus neun Partien, knapp gefolgt von Felix Blohberger (5,5/9). Florian Mesaros holt am Spitzenbrett gegen schwere Gegner drei Punkte, Jasmin-Denise Schloffer (2/4) und Daniel Morgunov (2,5/5) teilten sich das vierte Brett. (wk, Foto: Fam. Horvath)
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