Die 23. Jugend Europameisterschaft im Schach begann gestern mit 1.045 Jugendlichen aus 48 Föderationen, darunter vier Österreichinnen und neun Österreicher. Kein Wunder, dass der Turniersaal aus allen Nähten platzt und die Organisatoren auf einen zweiten Saal zurückgreifen mussten. Zum Auftakt zeichnen sich in der gestrigen ersten Runde mit 3,5 Punkten vor allem unsere Mädchen aus. Angelina Zhbanova, Venla Lymysalo und Denise Trippold feiern Siege. Die große Überraschung dabei ist der Sieg von Trippold gegen die Nummer 10 ihrer Altersgruppe, Tijana Blagojevic (MNE, 2013). Jasmin-Denise Schloffer remisert gegen eine höher eingestufte Konkurrentin. Die Buben und Burschen halten sich mit einem Sieg von Khanh Do Quoc und Remisen von Maresic und Huber noch ein wenig zurück, erhalten aber heute die nächste Chance ihr Punktekonto aufzubessern. (wk)
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Ganz anders als beim Damen Grand Prix sieht die Statistik beim Grand Prix der Herren in Paris aus. Nach sieben Runden und 42 Partien gibt es zehn Weißsiege, nur drei für Schwarz, aber 29 Remisen. Das enspricht einer Quote von fast 70%. Vier Spieler sind noch ohne Niederlage, Tomashevsky und Ponomariov haben bisher sogar ausschließlich remisiert. Ungeschlagen an der Tabellenspitze sind Boris Gelfand mit fünf und Hikaru Nakamura mit viereinhalb Punkten. Der eigentliche Sieger der gestrigen Runde war Mamedyarov, obwohl er in Paris gar nicht im Einsatz ist, denn Caruana und Grischuk verlieren gegen Gelfand und Nakamura. Beide benötigen einen ungeteilten Turniersieg um Mamedyarov noch in letzter Minute aus dem Kandidatenturnier zu verdrängen. Grischuk ist seit gestern mit einem Rückstand von zwei Punkte praktisch aus dem Rennen. Caruana kann vier Runden vor Schluss noch hoffen, liegt aber einen Zähler zurück und braucht ein tolles Finish. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die indische Favoritin Humpy Koneru ist beim Damen Grand Prix in Tashkent mit 7,5 Punkten aus 10 Partien eine Runde vor Schluss nicht mehr zu stoppen. Trotz einer ersten Niederlage in der 9. Runde gegen Bela Khotenashvili ist Koneru nach ihrem gestrigen Sieg in der 10. Runde gegen Nakhbayeva uneinholbar einen ganzen Punkt vor Dronavalli Harika und eineinhalb vor Kateryna Lagno und Khotenashvili. Harika kann theoretisch noch gleichziehen. Ausgezeichnet ist der Kampfgeist der Damen. Insgesamt wurden bisher 60 Partien gespielt, davon gewann Weiß 23 und Schwarz 15, nur 22 Partien endeten Remis, was einem Prozentsatz von etwa 35 entspricht. Keine Spielerin ist mehr ungeschlagen, zuletzt haben auch die beiden führenden Inderinnen ihre weiße Weste verloren. Die meisten Siege erzielte bisher Koneru mit 6 vor mit je 5, die Georgerin musste sich aber bereits dreimal geschlagen geben. Überraschend ist, dass die mitfavorisierten Chinesinnen Cue Zhal und Wenjun Ju diesmal nur im Mittelfeld zu finden sind. Von ihrer Bestform entfernt sind auch die beiden Ex-Weltmeisterinnen Antoaneta Stefanov und Alexandra Kosteniuk. Beide liegen knapp unter der 50%-Marke. Heute folgt die Schlussrunde. (wk, Foto: ChessBase)
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Morgen beginnt in Budva (Montenegro) die Jugend Europameisterschaft 2013, die im Klassischen Schach in den Altersklassen U-8 bis U-18 jeweils für Buben und Mädchen ausgetragen wird. Österreich nimmt unter der Leitung von Bundesjugendtrainer Siegfried Baumegger mit insgesamt 14 Spieler/innen teil: Daniel Kristoferitsch, Marc Morgunov (beide U-8), Khanh Do Quoc (U-10), Daniel Morgunov, Julian Maresic (beide U-12), Dominik Ly, Patrick Nussbaumer (beide U-14), Martin Christian Huber (U-16), Robert Rieger (U-18), Angelina Zhbanova (M U-10), Venla Lymysalo (M U-12), Jasmin-Denise Schloffer (M U-14) und Denise Trippold (M U-16). Heute ist in Budva Anreisetag, die erste Runde beginnt morgen um 15:00 Uhr. In den vergangenen Tagen hat es in Budva bereits die EM der Jugend im Blitzschach und Schnellschach gegeben. Leider war kein österreichischer Teilnehmer dabei. Vielleicht klappts im nächsten Jahr. (wk)
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Ergebnisse bei Chess-Results: Klassisches Schach, Blitzschach, Schnellschach, Team
Der Ranshofener Schachverein beteiligte sich an der von Bezirkshauptmann Dr. Georg Wojak ins Leben gerufenen Initiative "Friedensbezirk Braunau" und veranstaltete ein offenes internationales Schachturnier. Unter dem Motto "Schach im Friedensbezirk" wurden zwei Turniere veranstaltet, neben dem Hauptbewerb fand auch ein eigenes Jugendturnier statt. Insgesamt waren 79 Schachspielerinnen und Schachspieler aus sieben Nationen am Start. Im Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung wurden auch vier ausländische Schachmeister, darunter der Seniorenweltmeister Großmeister Vladimir Okhotnik, nach Braunau eingeladen. Viele heimische Firmen schlossen sich der Idee "Schach für den Frieden" an und unterstützen das Turnier. So kann ein Teil des Nenngeldes an "Ärzte ohne Grenzen" gespendet werden. (wk, Text/Foto: Norbert Frühauf)
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IM Danner – als Schachtausendsassa zum Seniorenboss
Quasi die steirische „Kombinationskeule“ bei der im St. Veiter Fuchspalast zu Ende gegangenen Senioren-Staatsmeisterschaft 2013 schwang Topfavorit Georg Danner. Der 67-Jährige veredelte seinen Nummer-1-Status zum völlig verdienten Titelgewinn mit gerade Mal drei zugelassenen Punkteteilungen innerhalb neun attraktiver Spieltage. Die wohl lebende Schachlegende fügte seinem Erfolgslauf auf Kärntner Boden (GM-Norm in Velden) einen weiteren famosen Turniersieg jetzt zu. Das war IM Danners gelungener Auftakt zum Einsatz in sieben nationalen Meisterschaften!
Keineswegs im Schatten des Siegers stand Kärntens Maß MK Heimo Töfferl.
Im Gegenteil – mit drei Siegen am Stück und einem Remis gegen den Champion schaffte das regionale Denksport-Urgestein jüngeren Datums aus der Lavantaler Metropole Wolfsberg Superrang zwei. Vielleicht auch ein Fingerzeig für den 64-Jährigen zu seinem Trip zur Senioren-WM. (wk, Text: Alfred Eichhorn)
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Vom 21. bis 29. Oktober findet in Dresden die erste Weltmeisterschaft für "Disabled" statt. Analog zu den Paralympics soll hier ein Bewerb für Menschen mit Schach relevanten Behinderungen geschaffen werden. Die Organisation obliegt dem gleichen Team in Dresden, das bereits für viele Ausrichtungen der Senioren Team EM bekannt ist. Infos zu den Bewerben gibt es in den "Regulations". (wk, Foto: Turnierseite)
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Regulations, Prospectus
Boris Gelfand erwischt beim FIDE Grand Prix in Paris den besten Start. Der WM-Finalist besiegt Giri und Dominguez Perez bei einem Remis gegen Tomashevsky und führt nach drei Runden mit zweieinhalb Punkten vor Caruana, Nakamura und Ivanchuk mit je zwei Zählern. Im Mittelfeld liegen Tomashevsky, Ponomariov und Fressinet mit eineinhalb Punkten. Dominguez Perez, Bacrot, Giri, Wang und Grischuk haben mit jeweils zwei Remisen bei einer Niederlage noch Verbesserungspotenzial. Grischuk und Caruana spielen mit der Bürde das Turnier gewinnen zu müssen wollen sie sich noch für das Kandidatenturnier qualifizieren und Mamedyarov vom zweiten Platz im laufenden Zyklus verdrängen. Als Sieger steht Ex-Weltmeister Veselin Topalov bereits fest. (wk, Foto: Turnierseite)
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Sechs von elf Runden sind beim FIDE Damen Grand Prix in Tashkent gespielt. Kateryna Lagno konnte in der gestrigen Runde mit einem Sieg über Antoaneta Stefanova zu den beiden führenden Inderinnen Koneru und Harika, die gegeneinander remisierten, aufschließen. Dieses Trio hat jeweils 4,5 Punkte und führt mit einem halben Punkt vor Khotenashvili und einem Punkt vor Xue Zhao. Einzige Spielerin mit 50% ist Wenjun Ju mit 3 Zählern. Auf der ansprechenden Turnierseite werden alle Partien live übertragen. (wk, Foto: ChessBase)
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Die Österreichischen Jugendmeisterschaften 2013 in den schnellen Disziplinen gingen gestern in Imst mit den Bewerben im Blitzschach zu Ende. Erneut erweist sich die Steiermark mit 8 Medaillen, davon 4 in Gold, der Konkurrenz überlegen. Wien bringt es zwar ebenfalls auf 8 Medaillen wird aber vom Burgenland mit zweimal Gold im Medaillenspiegel der Blitzbewerbe noch abgefangen. Erfreulicherweise erreichen wieder alle Bundesländer zumindest einen Stockerlplatz. Venla Lymysalo (U12), Anna Lena Schnegg (U16) und Florian Mesaros (U14) gewinnen wie bereits im Schnellschach ihre Altersklasse und sind Doppelmeister. Mesaros und Lymysalo schaffen sogar das "Triple", da sie auch im klassischen Bewerb vorne waren. Die weiteren Meister im Blitzschach sind Magdalena Mörwald (M U10), Dominik Horvath (B U10), Felix Blohberger (B U12), Vanessa Stallinger (M U14), Martin Christian Huber (B U16), Laura Hiebler (M U18) und Luca Kessler (B U18). Im Medaillenspiegel aller Jugendbewerbe ist die Steiermark mit 12 Goldmedaillen und 25 Medaillen insgesamt am ersten Platz. Wien holt mit 26 zwar die meisten Medaillen, muss sich aber wegen deutlich weniger Gold mit Rang 2 begnügen. Sechs Goldmedaillen wie Wien holt auch Tirol, vier das Burgenland, zwei Kärnten und je eine Vorarlberg, Oberösterreich und Salzburg. Kein Bundesland hat insgesamt weniger als vier Medaillen gewonnen. Alle Details gibt es im untenstehenden Medaillenspiegel. (wk)
Website LV Tirol
Ergebnisse Schnellschach: BLMM, U-10, U-12, U-14, U-16, U-18
Ergebnisse Blitzschach: U-10, U-12, U-14, U-16, U-18
Medaillenspiegel 2013 (pdf)